Rechnen mit Rohwerten

Auf OpenPi wird unterschieden in Messwerte mit regelmässigem Intervall (1 h-Werte, 1 min-Werte usw), Einzelwerte und Rohwerte. Rohwerte – oder "raw values" – sind Messwerte, die nur dann gespeichert werden wenn sich der gemessene Wert ändert. Solche Werte haben deshalb kein regelmässiges Intervall.

Rohwerte aufzuzeichnen hat den Vorteil, dass je nach Anwendungsfall viel Speicherplatz eingespart werden kann. Vor allem dann, wenn sich der Messwert nur selten verändert. Ausserdem ist in der Datenerfassung keine zusätzliche Logik erforderlich, etwa um den Zeitpunkt für die nächste Aufzeichnung zu bestimmen und um ggf. eine Mittelwertbildung durchzuführen.

Der grosse Nachteil von Rohdaten zeigt sich, wenn Berechnungen durchgeführt werden müssen. Mit Rohdaten rechnen (im einfachsten Fall um Summen oder Differenzen zu bilden) ist mit Excel & Co. nur mit erheblichem Aufwand möglich. Auch vernünftige Diagramme zu erzeugen ist nicht so einfach. Deshalb werden oft vor der eigentlichen Rechnung Mittelwerte mit gleichem Zeitstempel gebildet. Womit zwei Fragen auftreten:

1. Was ist, wenn selten kurze Messwertspitzen auftreten? Gerade für diesen Fall sind Rohwerte ja prädestiniert. Dann müssen sehr viele, letztlich gar nicht benötigte Mittelwerte gebildet werden. Und

2. Welcher Zeitraum ist geeignet? Je nachdem sind gemittelte Rohwerte gar nicht repräsentativ für die Aufgabenstellung.

In OpenPi funktioniert das deshalb anders: Hier wird für jedes einzelne Datum in den Eingangswerten eine Berechnung durchgeführt und die dafür gültigen Messwerte einzeln bestimmt – ggf. nur temporär für die Rechnung, was bei Rohdaten der Normalfall ist. Optional kann auch ein Datums-Kanal vorgegeben werden, für dessen Datumswerte die Berechnungen dann durchgeführt werden:

Das ist (oder besser war) zwar deutlich aufwendiger zu programmieren; das Vorgehen beim Anwender ist aber sehr viel einfacher, schneller und zudem genauer in der Aussage. Ganz nach dem Motto "Gut ist, wenn es einfach ist".